Freiwillige Feuerwehr Lutzhorn image

Seit dem 29. März 1934 übernehmen die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lutzhorn Verantwortung für unser Dorf und die Menschen hier. Sie retten, löschen, bergen und schützen ehrenamtlich seit der Gründung in der Gaststätte von Rudolf Witt. Die Gaststätte gibt es nicht mehr – die Freiwillige Feuerwehr Lutzhorn rettet, löscht, birgt und schützt weiterhin.
Feuerwehren aus Lutzhorn, Groß Offenseth-Aspern und Barmstedt üben zusammen
Am Freitag, den 13.10.2023 alarmierte die Kooperative Regionalleitstelle West zu einem Großfeuer auf dem Tannenhof Bornholdt in Lutzhorn. Sieben Jugendliche waren in Rauch und Qualm vermisst. Hinzu kam ein schwerwiegender Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen. Eines der verunfallten Fahrzeuge lag auf der Seite.
Zum Glück war dies kein Ernstfall, sondern die beiden realitätsnahen Szenarien der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Lutzhorn. Nach drei Jahren Corona-Pause war es nun wieder an der Zeit im engen Verbund mit den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Groß Offenseth-Aspern gemeinsam zu üben. Auch die Feuerwehr Barmstedt unterstütze diese jährliche Großübung mit ihrem Rüstwagen.
Alles in allem hatten so 50 Feuerwehrleute aus drei Wehren die Möglichkeit das abgestimmte Verhalten im Brandfalle und bei der Rettung verunfallter Personen zu trainieren. Besonderes Augenmerk lag hier in den Prozessen der gegenseitigen Abstimmung bei zwei derartig komplexen Einsatzlagen.
Mit viel Engagement und Freude waren auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Rantzau West bei der der Sache, welche die Einsatzkräfte durch ihr Verhalten in Atem hielten. Wie im Einsatzfall auch, halfen sie den Feuerwehrleuten die dringende Notwendigkeit einer engen Betreuung unter Schock stehender, geretteter Personen zu verdeutlichen. Unerwartet rannte einer der Jugendlichen wieder in der völlig verrauchte Übungsobjekt, um seine Playstation zu retten. Damit musste einer der bereits nahezu erschöpften Einsatztrupps unter Atemschutz in das Gebäude.
Nach anderthalb Stunden hieß es: alle gerettet, Feuer aus.
Zeitgleich nutzen die Kameradinnen und Kameraden im zweiten Einsatzszenario die seltene Gelegenheit zwei gespendete Fahrzeuge unter Einsatzbedingungen zu zerlegen und die beiden eingeklemmten Dummies zu retten.
Durch drei Einsatzfahrzeuge war die simulierte Unfallstelle taghell ausgeleuchtet und die Autos wurden fachgerecht „geöffnet“. Selbst als die beiden „Opfer“ bereits gerettet waren, nutzen die Feuerwehrleute die Chance weitere Techniken zur Rettung eingeklemmter Personen zu üben.
Auch hier waren nach anderthalb Stunden alle Beteiligten erschöpft aber zufrieden und es konnte zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen werden. Bürgermeisterin Stefanie Tietjen ließ es sich nicht nehmen bei der Ausgabe von Steak und Würstchen zu unterstützen, um „ihrer“ Feuerwehr für ihren Einsatz zu danken.
Fazit des Abends: im Verbund konnten die drei beteiligten Wehren sich gegenseitig optimal unterstützen und Fähigkeiten zum Schutz und zur Rettung unserer Bürgerinnen und Bürger ergänzen. Nach den Corona-Jahren, in denen nicht gemeinsam geübt werden konnte, ist die Zusammenarbeit nicht schwächer geworden und es wurde wieder einmal festgestellt – gemeinsam sind wir stark.
S. Rutzen
Seit ihrer Gründung ist die Freiwillige Feuerwehr mit den Menschen verbunden. Davon zeugen viele Familiennamen derer, die vor Ort Verantwortung übernahmen und die noch immer in Lutzhorn prägend sind: Witt, Harder, Schlüter, Pingel, Arps, Steckmeister, Jessen, um nur einige zu nennen.
Mit anderen Worten, die FF Lutzhorn ist ein fester Bestandteil der Dorfgeschichte und des Dorflebens und beteiligt sich in vielen Bereichen der Gemeinde Lutzhorn.
Doch auch das beste Feuerwehrgerät nutzt nichts, ohne eine motivierte Mannschaft, die es bedienen kann. Um immer einsatzbereit zu sein, treffen sich die Kameradinnen und Kameraden jeden ersten Montag im Monat zu Übungszwecken. Hinzu kommen Übungen in den einzelnen Löschgruppen oder gemeinsam mit den benachbarten Feuerwehren aus Barmstedt, Groß Offenseth-Aspern, Bokel, Brande-Hörnerkirchen, Bokhold-Hanredder, Bullenkuhlen, Sparrieshoop, Westerhorn, Langeln oder Heede.
Doch nicht nur die Großen stellen einen wichtigen Baustein einer lebendigen Feuerwehr dar.
Seit dem 01. Januar 1994 haben auch alle, die noch zu jung sind, um Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden bei uns eine Anlaufstelle. Gemeinsam mit Barmstedt und dem Amt Ratzau bietet die Jugendfeuerwehr JuBaRa den Kleinsten die Gelegenheit die spannenden und wichtigen Aufgaben der Feuerwehr kennenzulernen.

Jugendfeuerwehr image

Am 29. März 1934 fand in der Gaststätte von Rudolf Witt die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lutzhorn statt. Vorausgegangen war eine Zwangsfeuerwehr wie in vielen anderen Gemeinden auch. Zwangsfeuerwehr heißt: Laut Gemeindesatzung sind alle Männer zwischen 16 und 60 verpflichtet, beim Blasen des Feuerhorns zum Spritzenhaus zu eilen und gemeinsam zu löschen. 

Auf dieser Gründungsversammlung am 29. März wurde der bisherige Brandmeister Heinrich Harder der Pflichtwehr zum ersten Wehrführer gewählt. Die Feuerwehr bestand zum damaligen Zeitpunkt aus 16 Kameraden. In den Kriegsjahren wurde es dann schwierig, die regelmäßigen Dienste aufrecht zu erhalten, da immer mehr Kameraden eingezogen wurden. 

Im November 1945 fand dann wieder der erste Dienstabend statt. Der alte Wehrführer Wilhelm Schlüter war zurückgetreten, und Johann Schlüter wurde zu seinem Nachfolger bestellt. Am 1.3.1947 wurden die ersten Beförderungen ausgesprochen. Feuerwehrmänner, die sechs Jahre und mehr in der Wehr waren, wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert. 

Als erster Schlauchtrockenturm diente ein ausgemustertes Transformatorenhaus, dass dafür umgebaut wurde. Im Januar 1951 wird Heinrich Pingel zum neuen Wehrleiter gewählt. Im Jahre 1961 fand die erste Hauptübung mit der Nachbarwehr Groß Offenseth-Aspern statt. Bei der großen Sturmflut am 17. 2. 1962 war auch die FF Lutzhorn in über 300 Stunden im Pumpeinsatz. 1965 wurde das jetzt alte Gerätehaus gebaut. Im Mai 1966 wurde Otto Mohr zum neuen Wehrführer gewählt, da Heinrich Pingel verstorben war. Im Jahr 1970 gibt es wieder einen Wechsel an der Spitze der Wehrführung, und Walter Schlüter wurde Wehrführer.

Zum 40-jährigen Jubiläum erhält die FF Lutzhorn ein LF8-Fahrzeug. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Jahre 1975 wurde Bruno Arps zum neuen Wehrführer gewählt, da Walter Schlüter verstorben war. Im Jahre 1976 waren die Kameraden der FF Lutzhorn bei der Flutkatastrophe in der Haseldorfer Marsch im Einsatz. Im April 1981 erhielt die Wehr ihr zweites Löschgruppenfahrzeug. 

Zum 50-jährigen Jubiläum der FF Lutzhorn fand im August 1984 ein dreitägiges Dorffest mit Jubiläumsball statt. Der jährliche kreisübergreifende Feuerwehrmarsch wurde im Jahre 1989 in Lutzhorn ausgerichtet. Im Oktober 1993 wurde der FF Lutzhorn ein neues LF8/6-Löschfahrzeug übergeben. 

Am 29. 1. 1994 wurde die Jugendfeuerwehr JuBaRa gemeinsam mit Barmstedt und dem Amt Rantzau gegründet. Auf der Jahreshauptversammlung im Jahre 1999 wurde Dirk Steckmeister zum neuen Wehrführer der FF Lutzhorn gewählt. Der scheidende Wehrführer Bruno Arps wurde zum Ehrenwehrführer der FF Lutzhorn, als Anerkennung für seine geleistete Arbeit in den vielen Jahren als Wehrführer, ernannt. Im Mai 2002 stand dann die Einweihung des neuen Gerätehauses an. 

Im März 2004 wurde das 70-jährige Jubiläum im kleinen Kreis gefeiert, da in diesem Jahr das große Dorfjubiläum gefeiert wird. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich eine immer stärker werdende Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren ergeben. Hier sei die JuBaRa und der Funkkreis Nord erwähnt. Um den veränderten Einsatzbedingungen Rechnung zu tragen, ist eine intensive Ausbildung heute wichtiger denn je. Die FF Lutzhorn ist ein fester Bestandteil des Dorflebens und beteiligt sich in vielen Bereichen der Gemeinde Lutzhorn.